Nachhaltigkeit im Karnevalsrausch: Alternativen zu Synthetik und Polyester

Das alljährliche Karneval, das laut Sage ja die bösen Geister aus einer Stadt vertreiben soll, hat sich mittlerweile zum „bösen Geist“ selbst entwickelt – und zwar für unsere Umwelt. Ob an Karneval, Halloween oder St. Martin – Verkleidungen liegen immer noch voll im Trend. Was dagegen nicht mehr voll im Trend liegt ist die Verschmutzung der Umwelt, zu der solche Feste leider maßgeblich beitragen. Ob giftige Schminke, die meistens leider nicht in den Müllbehältern landet, oder Glitzerspinnen und Frösche aus billigem Plastik – allein schon die Accessoires eines solchen Festes treiben die Umweltverschmutzung quasi über Nacht auf Hochtouren an.

Das Highlight dieser Feste ist und bleibt natürlich die Kostümierung – die Kleinen freuen sich auf einen Tag als Ritter, Pirat, Prinzessin oder Fee und die Älteren haben Ihren Spaß mit ausgefallenen Vampirkostümen, sexy Krankenhausschwestern oder gruseligen Masken (alles aus Plastik natürlich!). Dass auch die Wahl unserer Kostüme Auswirkungen auf die Umwelt und die Produktionsketten der Fast-Fashion-Betriebe hat, sickert erst langsam ins Bewusstsein der Deutschen. Diesem langsamen Sickern will ich heute auf die Sprünge helfen und euch ganz einfache Varianten und Möglichkeiten vorstellen, aus dem Polyesterwahnsinn des Karnevals ein nachhaltiges und aufregendes Erlebnis für groß und klein zu machen.

Als ich, Aleksandra, mit diesem Blog Illusion angefangen habe, lag mein Augenmerk ganz auf den optischen Täuschungen und dem Kreieren von wahrlich ausgefallenen und individuellen Einzelstücken, die Sie so nirgends finden werden. Doch das Thema Nachhaltigkeit erstreckt sich über diesen Bereich weit hinaus und ermöglicht es uns bei der Kostümwahl ganz unsere eigenen Ideen in Szene zu setzen und gleichzeitig die Umwelt zu unterstützen. Erst durch das Wählen der Materialien, dem Stöbern und austüfteln von passenden Kombinationen wird dieses Stück mindestens genauso ausgefallen und außergewöhnlich, wie die Kostüme, die Sie sonst hier auf meinem Blog finden.

Also ran an den Stoff – legen wir los mit den Geheimtipps für ein rundum nachhaltiges Karneval (oder Halloween, oder St. Martin!).

Welche Möglichkeiten gibt es, an tolle Stoffe heranzukommen?

  1. Zuhause oder Freunde
    Öffnen Sie den Kleiderschrank! – Voilà. Mit Sicherheit haben Sie einige Klamotten, die Sie schon lange nicht mehr getragen haben und die sich perfekt als Verkleidung eignen. Vielleicht finden Sie auch auf dem Dachboden noch ein paar Altkleiderkisten. Altmodische Stoffe eignen sich in der Regen prima für Kostüme wie bspw. Ein Hexenkostüm. Ein altes Kleid – am besten mit Spitze und in schwarz – bildet das Grundgerüst. Aufgemotzt kann das Kostüm mit Alltagsgegenständen werden wie ein alter Besen oder ein paar schrullige Stofffetzen, die an das Kleid genäht werden können. Auch das Piratenkostüm ist schnell gezaubert – eine schwarze Hose oder Leggings, darüber ein altes, übergroßes Hemd und ein rotes Accessoire rundet die Verkleidung ab. Sie haben kein rotes Accessoire? Auch ein rotes Geschenkband, das von Weihnachten übrig geblieben ist, tut den Trick.
    Sicher haben auch Ihre Freunde ein paar alte, aus der Mode gekommene Exemplare, die Sie ihnen gerne zur Verfügung stellen. So bleiben Sie voll und ganz nachhaltig und sparen dabei auch noch eine Menge Geld.
  2. Flohmärkte und Tauschgeschäfte
    Flohmärkte sind der optimale Ort zum Aufstöbern origineller Verkleidungen. Auch passende Accessoires zum Aufpeppen eines Kostüms werden Sie sicherlich nicht lange suchen. Tauschgeschäfte im Internet oder vor Ort bieten außerdem eine tolle Möglichkeit das hauseigene Repertoire aufzustocken. Und alles ohne eine Polyester Neuanschaffung machen zu müssen!
  3. Upcycling mal anders
    In der eigenen Fundgrube oder den lokalen Flohmärkten war noch immer nichts dabei oder Ihnen fehlt noch der letzte Schliff zum perfekten Kostüm? Dann könnte der entsorgte Plastikmüll das letzte Puzzleteil sein, das Sie suchen. Generell können fast alle Materialien Verwendung finden – ob alte Plastiktüten, Verpackungsmaterial wie Dosen und Einweg-Becher oder alte Haushaltsgegenstände – gefragt ist nur ein wenig Kreativität. Mit ein paar Abänderungen, Verklebungen oder Umformungen schaffen Sie sich aus Müll ein richtig originelles Stück – das den Fast-Fashion-Plastikmonstern in nichts nachsteht.
    Der Wald bietet ebenso ein Übermaß an brauchbaren Naturmaterialien, die ihre Verkleidung optisch sicher aufwerten. Naturmaterialien sind natürlich die nachhaltigste Variante ein Kostüm zum Leben erwecken zu lassen. Der Waldspaziergang bietet alle möglichen brauchbaren Formen und Materialien – ganz ohne Griff ins Portemonnaie.
  4. Kostümverleih
    Die kostenintensivste Variante für ein Kostüm, die für Kinder möglicherweise auch zu riskant ist, ist der Kostümverleih. Sicher nichts für den alteingesessenen Fastnachter, der beim Umzug kein Auge für das Sauberbleiben des Kostüms hat, aber eine Möglichkeit bei Zeitmangel und gediegenen Veranstaltungen.

Mit diesen Tipps und Tricks steht dem nachhaltigen Karneval nichts mehr im Wege. Ein selbstgemachtes Kostüm drückt Kreativität und Originalität aus und ganz nebenbei lernen die Kinder (und Erwachsenen!) dabei noch, wie wichtig Recycling ist – ohne Druck und mit ganz viel Spaß.

Wer jetzt noch mehr gute Gründe braucht dem Polyester Wahnsinn um Karneval zu entfliehen und die Umwelt mit Ihren Ressourcen zu schonen und schützen, der stöbert einfach weiter auf meinem Blog „Illusion“ – da finden Sie garantiert geniale Kostümideen, die Staunen lassen und zur Nachhaltigkeit anregen.

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